Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts
Albert Breier
Walter Zimmermann. Nomade in den Zeiten
Archive zur Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, Bd. 14
Walter Zimmermann, geboren am 15. April 1949 in Schwabach in Mittelfranken, erhielt erste musikalische Anregungen von seinem Vater. Er erlernte Klavier, Violine und Oboe und unternahm mit vierzehn Jahren erste Kompositionsversuche. Von 1968 bis 1970 war er Pianist im ars nova ensemble nürnberg und studierte Komposition bei Werner Heider. 1970 bis 1973 Studien bei Otto Laske am Institut für Sonologie in Utrecht. 1975 auf einer Rundreise durch die USA Gespräche mit amerikanischen Musikern, die in dem Buch Desert Plants (Vancouver 1976) gesammelt sind. 1977 bis 1984 Leiter des von ihm gegründeten Beginner Studios in Köln. Als Kompositionslehrer wirkte Zimmermann von 1980 bis 1984 am Conservatoire Royal de Liège, 1982 und 1984 bei den Darmstädter Ferienkursen, 1988 am Koninklijk Conservatorium Den Haag, von 1990 bis 1992 an der Musikhochschule Karlsruhe und seit 1993 als Professor für Komposition an der Universität der Künste Berlin. 1987 Aufenthalt in der Villa Massimo in Rom. Seit 2006 Mitglied der Berliner Akademie der Künste, 2009 Ernennung zum Ehrenprofessor des Central Conservatory of Music in Beijing. Walter Zimmermanns so umfangreiches wie eigenständiges Werk eröffnet ein weitgespanntes Panorama kultureller Bezüge. Das vorliegende Buch geht den vielfältigen Verflechtungen von Zimmermanns musikalischer Gedankenwelt nach, in detaillierter Analyse wie in der Darstellung übergreifender Zusammenhänge. Der Text schlägt dabei, den Intentionen des Komponisten folgend, immer wieder Brücken zwischen Klang und Idee – Brücken, die bei Zimmermann stets in beiden Richtungen begehbar sind.
„Es ist fesselnd zu lesen, wie dieser Autor über Musik schreibt, aus welchen gedanklichen Quellen er schöpft, wie er seine Funde (z.B. über das Schweben) mit der Beschreibung der Stücke Zimmermanns verbindet, nicht gewaltsam überstülpend, sondern aus der Musik heraus. Er findet Korrespondenzen, zarte Verknüpfungen, man wird beim Lesen Zeuge, wie Musik Gedanken erweckt und umgekehrt – wie diese der Musik einen Resonanzraum geben. Was für eine begabter Mensch. Ich beglückwünsche Walter Zimmermann zu einem solchen Monographen.“ (Katharina Raabe)
Herausgegeben von Anouk Jeschke und Werner Grünzweig
200 Seiten, Pb., € 24.–, 978-3-95593-114-8