Titelübersicht
Arbeitskreis kritischer Musikwissenschaftler*innen Frankfurt am Main (Hg.)
Don’t think positive
Zur Kritik des Positivismus in der Musikwissenschaft
Der vorliegende Band Don’t think positive setzt sich aus verschiedenen Perspektiven mit positivistischen Strömungen in der Musikwissenschaft auseinander und liefert so einen Beitrag zur Methodendiskussion in der Musikwissenschaft. Die Beschränkung der Forschung darauf, festzustellen und festzuhalten, was der Fall sei – ob beispielsweise in Ansätzen der empirischen Ästhetik oder der musikwissenschaftlichen Quellenphilologie –, läuft einerseits Gefahr, die Bedeutung und Deutungsbedürftigkeit der musikalischen Kunstwerke zu vernachlässigen. Musikwissenschaft droht so, unästhetisch zu werden und bisweilen Denken im emphatischen Sinn zu verfehlen. Andererseits dient die kritiklose Erfassung dessen, was der Fall sei, – etwa in Form einer vermeintlich natürlich gegebenen Physiologie der menschlichen Musikwahrnehmung und ‑bewertung – der Festschreibung des gesellschaftlichen status quo und ist somit ideologisch. Dieser Band versammelt unterschiedliche Beiträge aus Musikwissenschaft, Philosophie und Soziologie, die sich einer Kritik des Positivismus widmen oder mögliche Gegenmodelle offerieren. Die Beiträge beruhen dabei auf einer Vortragsreihe, die der Arbeitskreis kritischer Musikwissenschaftler*innen Frankfurt am Main 2017–18 veranstaltete.
Der Autor Oliver Fürbeth macht darauf aufmerksam, dass der Titel seines Beitrages eigentlich „Musikalische Erkenntnis als grundlegende musikwissenschaftliche Kategorie. Exemplarische Anmerkungen zu Beethovens ‚Heiligem Dankgesang‘“ hätte lauten sollen.
144 S., Pb., € 19.–, 978-3-95593-091-2