Titelübersicht
Eckhard Tramsen (Hg.)
Musik und Metaphysik
Die Verbindung von Musik und Metaphysik gewinnt am Beginn des 21. Jahrhunderts eine neue Bedeutung. Musik wird nicht nur wie seit je unterschiedlich aufgefasst: als Symbol des Transzendenten einerseits und „Notschrei jener, die an sich das Schicksal der Menscheit erleben“ (Schönberg), andererseits. Von neuer Bedeutung erscheint, dass der Unterschied zwischen beidem in der Musik verschwindet. So kann Musik zu einem populären Kultersatz werden, aber auch zu einem Medium, in dem das „Verdrängte der Philosophie“ und einer nur zum Teil „entzauberten Welt“ thematisiert ist.
Der Band hat zum Ziel, in einem interdisziplinären Rahmen nach dem Verhältnis zwischen Musik und Metaphysik zu fragen und den Veränderungen nachzugehen, die die Frage heute kennzeichnet. Einen Schwerpunkt bildet der Austausch zwischen Komponisten, die über eigene Werke sprechen, und Kultur- und Musikwissenschaftlern sowie Philosophen.
Die Beiträge:
Dieter Schnebel, Stichworte zu „Missa“ und „Missa est“;
Helga de la Motte-Haber, „Weißt Du, wieviel Sternlein stehen…“ Wandlungen des musikalischen Transzendenzbegriffs;
Thomas Macho, Adornos „Ästhetische Theorie“: Musik und die Sprache der Philosophie;
Tom Johnson, Bemerkungen über das „Bonhoeffer-Oratorium“;
Heinz v. Loesch, Wahre Kunst und wahre Religion sind „vollkommen eins“. Zu einer allseits unterschätzten These Richard Wagners;
Micha Brumlik, Blochs „Philosophie der Musik“: Gnosis und Moderne;
Georg Friedrich Haas, Anmerkungen zum Komponieren;
Sabine Sanio, In Paranthese – Vom Ort der Kunst;
Eckhard Tramsen, Stimmen der Metaphysik – Metaphysik der Stimmen;
Isabel Mundry, „Traces des moments“ – Gedanken über die Zeit des Komponierens und komponierte Zeit.
150 S., Pb., € 19.–, 3-936000-07-7