Titelübersicht
Orm Finnendahl (Hg.)
Die Anfänge der seriellen Musik
Der Begriff der Seriellen Musik, die im Umfeld der Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik in den frühen 50er Jahren entstand, steht für eine Hauptströmung innerhalb der Kompositionstechniken des 20. Jahrhunderts. Der Beginn dieser Musik, geprägt von Euphorie und Aufbruchstimmung auf Seiten der Komponisten, gab Anlaß zu einer – zum Teil von den Komponisten initiierten und genährten – Mythen- und Legendenbildung innerhalb der musikwissenschaftlichen Literatur, die selten von einer genauen Kenntnis der Kompositionen und ihrer Entstehung geprägt war.
Diese Lücke versuchen die Beiträge in diesem Band zumindest teilweise zu schließen, indem sie sich eingehend mit wichtigen Werken vier verschiedener Komponisten aus der Anfangszeit der Seriellen Musik auseinandersetzen. Die Untersuchungen zeigen trotz vieler Parallelen und Bezüge nicht nur vier völlig verschiedene Herangehensweisen, sondern machen darüber hinaus deutlich, daß einige Urteile und Zuschreibungen der bisherigen Musikgeschichtsschreibung zumindest vorschnell und fragwürdig sind.
Die Beiträge:
Thomas Bösche, Zu Pierre Boulez‘ Deuxieme Sonate pour piano,
Marc Delaere, Auf der Suche nach serieller Stimmigkeit: Goeyvaerts Weg zur Komposition Nr. 2 (1951)
Pascal Decroupet, First scetches of reality / Fragmente zu Stockhausens (Klavierstück VI)
Heribert Henrich, Serielle Technik und große Form / Zu Jean Barraqués Sonate pour piano.
Abschlußdiskussion mit den Referenten.
Moderation: Dieter Schnebel
176 S., Pb., 19.–, 3-923997-76-0