Seit 45 Jahren ist der Wolke Verlag die Institution für Bücher über Neue Musik, Jazz, freie Improvisation und Musiktheorie. Aus einem studentischen Kollektiv 1980 gegründet ist der Wolke Verlag heute mit seinen deutsch- und englischsprachigen Büchern international renommiert und ein Ort des Austauschs: zwischen Kunst und Wissenschaft, Archiv und Bühne, Szene und Öffentlichkeit. Mit den knapp 400 Titeln unseres stetig wachsenden Programms prägen wir den Diskurs, regen Neues an und geben Ideen wieder.
Das muss gefeiert werden: am 12. Dezember möchten wir gemeinsam mit Ihnen und Euch am Franz-Mehring-Platz 1 im FMP1 in Berlin anstoßen, um die Musik und die Kunst feiern.
Dafür haben wir ein vielfältiges Programm zusammengestellt, das der Diversität künstlerischer Stimmen, die wir in unserem Verlagsprogramm präsentieren, Rechnung trägt.
Wir freuen uns sehr, dass Robert Lippok sein Werk Material präsentiert, dass er bereits im Rahmen des Festival of Future Nows in der Neuen Nationalgalerie 2025 aufführte.
Die Bratschistin Anna Jurriaanse wird in einem Gesprächskonzert über die für sie komponierten Solo-Stücke sprechen und Einblick in kompositorische Prozesse geben.
Zu Helmut Lachenmanns 90. Geburtstag dieses Jahr und passend zur Jahreszeit präsentieren wir die Berlin-Premiere von Alejo Moguillanskys Film La Vendedora de Fósforos (2017). Ein Kunstfilm zwischen Dokumentation und Fiktion, in dem die argentinische Erstaufführung von Lachenmanns Mädchen mit den Schwefelhölzern eine entscheidende Rolle spielt.
Kristoffer Cornils wird in einer Listening Session das breite Oeuvre des japanischen Noise-Artist Merzbow vorstellen, der nun auf 45 Jahre künstlerischer Tätigkeit zurückblicken kann.
Kulinarisch begleitet wird der Abend von Lautaro Valdes von El Cultrún e.V., der uns mit vegetarischen und nicht-vegetarischen Empanadas versorgen wird.
Wir freuen uns auf Euch! Der genaue Zeitplan wird in Kürze veröffentlicht. Der Eintritt ist frei.
Robert Lippok entwickelt seit Jahren eine Praxis, in der sich kompositorisches Denken mit räumlichen und materiellen Prozessen verschränkt. Material setzt dort an, wo Lippok seine Auseinandersetzung mit Klang, Außenraum und Architektur weiterführt – in einer Linie mit Arbeiten wie der Klanginstallation Feld auf der Venedig-Biennale 2004.
Das zugrunde liegende Konzertformat präsentierte Lippok erstmals beim Festival of Future Nows in der Neuen Nationalgalerie 2025.
Das entstehende Sound-Feld arbeitet mit wechselnder Klangdichte und behandelt Klang zugleich als Objekt, das räumlich gesetzt, verschoben und neu gewichtet werden kann. So entstehen Zonen der Friktion und der Durchlässigkeit. Eine bestimmte Form, Partitur oder ein Motiv aufzulösen bedeutet, einen Prozess zu öffnen – ein Verfahren, das an die Denkfigur der musique concrète erinnert, in der das Material selbst zur Handlungsträgerin wird, während sich seine inneren Relationen fortlaufend neu konfigurieren.
Robert Lippok ist ein Berliner Komponist und Künstler an der Schnittstelle von Klang, Raum und Technologie. Seit den frühen 1980er-Jahren prägt er mit Projekten wie Ornament und Verbrechen und To Rococo Rot die experimentelle Musik. Seine Soloarbeiten – u. a. auf raster-noton/raster-media – verbinden elektronische Komposition mit architektonischem und räumlichem Denken.
Heute arbeitet Lippok an ortsspezifischen Installationen, Performances und transdisziplinären Projekten zwischen Club, Ökologie, Stadtforschung und Medienkunst. Zu seinen aktuellen Veröffentlichungen zählt Uncontrollable Thoughts, ein gemeinsamer Release mit Anushka Chkheidze bei Morr music Seine Arbeiten werden international präsentiert, u. a. auf der Venedig Biennale, MUTEK Mexico, Villa Romana, Florenz und MACA Peking. Zudem kuratierte er Situations, eine 2025 realisierte Ausstellung im Rahmen der Darmstädter Ferienkurse.
Anna Jurriaanse ist eine Bratschistin aus den Niederlanden, die derzeit einen Master an der Universität der Künste in Berlin absolviert. Neben ihrer Tätigkeit als Akademistin beim Deutschen Symphonie-Orchester ist Anna freiberuflich tätig und spielt in verschiedenen Orchestern und Kammermusikformationen.
Zu Ihrem Programm, das sie am 12. Dezember präsentiert, schreibt sie Folgendes:
„Für mein Abschlusskonzert im Februar wollte ich etwas Besonderes machen und nicht nur das Standardrepertoire für Viola spielen. Inspiriert vom Titel von Morton Feldmans „The Viola in my Life“ kam mir die Idee zu einem Projekt namens „The Composers in my Life“. Während meines Studiums in Den Haag und Berlin habe ich viele wunderbare, inspirierende Komponist:innen kennengelernt. Also bat ich jeden von ihnen, mir eine Miniatur für Solo-Viola zu schreiben, um daraus eine Serie zu machen. Ich kann diese einzeln oder als Zyklus aufführen. Einige Komponist:innen schufen ihre Miniaturen frei, andere in enger Zusammenarbeit, und wieder andere ließen sich von einem einfachen Gedankenaustausch inspirieren. Als „reine“ Instrumentalistin ist es sehr spannend, diese Miniaturen aus nächster Nähe entstehen zu sehen und Teil dieses Prozesses zu sein. Da die Serie noch in Arbeit ist, habe ich bisher einige fertige Miniaturen und einige Entwürfe erhalten. Ich freue mich, Euch zeigen zu können, wo ich derzeit in diesem Prozess stehe!“
Andersens „Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern“, Bressons Esel, die Beziehung zwischen einem deutschen Guerillakämpfer und einem argentinischen Pianisten und Helmut Lachenmann, der versucht, eine Oper mit dem streikenden Orchester des Teatro Colón auf die Bühne zu bringen. Mitten in all dem versuchen Marie und Walter, mit ihrer Tochter zu überleben.
El Pampero Cine | Argentina 2017 | 70min | Spanish with english subtitles
Alejo Moguillansky ist Regisseur und Teil der Produktionsfirma El Pampero Cine. El Pampero Cine wurde 2002 in Buenos Aires, Argentinien, gegründet. Es ist mehr als nur eine einfache Produktionsfirma, es ist eine Gruppe von Menschen, die bestrebt sind, Experimentierfreudigkeit und Innovation in die Verfahren und Praktiken der Filmproduktion in Argentinien zu bringen.
Merzbow wurde in den späten 1970er-Jahren in Tokyo gegründet und hat seit 1980 eine der weitreichendsten Diskografien der Musikgeschichte angehäuft. Heute steht der Name synonym für das Genre Harsh Noise. Diese Listening Session folgt der Entwicklung des Projekts über die Jahrzehnte.
Kristoffer Cornils ist Kulturjournalist für Text und Radio. In drei früheren Leben war er Redakteur bei Groove, Spex und field notes. Er besitzt 87 Tonträger von Merzbow, mehr sind allerdings schon auf dem Weg.
Bei der Suche nach ISBN bitte die Bindestriche weglassen!
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von OpenStreetMap. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr InformationenSie müssen den Inhalt von reCAPTCHA laden, um das Formular abzuschicken. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten mit Drittanbietern ausgetauscht werden.
Mehr InformationenSie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Facebook. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Mehr Informationen