Performing Live Electronic Music

Seit digitale Technologien in den 1980er-Jahren die Echtzeit-Klangbearbeitung breiten Kreisen zugänglich gemacht haben, haben sich kreative Musikpraktiken und ästhetische Konzepte grundlegend verändert. Weitere technologische Entwicklungen haben die Aufführungspraxis der Live-Elektronik tiefgreifend transformiert. In diesem Buch diskutieren Philosophinnen, Musikwissenschaftlerinnen, Komponistinnen und Interpretinnen den aktuellen Stand dieser Praxis. Neben kreativen Prozessen, performativen Ansätzen, ungelösten Fragen der Obsoleszenz und einer zunehmenden ästhetischen Vielfalt thematisieren die Beiträge auch Aspekte, die über das rein Musikalische hinausgehen: Die Praxis der Live-Elektronik macht die vielfältigen Verflechtungen von Kunst und Wissenschaft sichtbar und zeigt, wie Technologie die Beziehungen zwischen Künstlerinnen, Kulturen und Umwelten neu definiert – mit erheblichen Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Komponistinnen, Interpret*innen und Publikum Bedeutung und Wissen wahrnehmen, teilen und erzeugen.

Die Live-Elektronik eröffnet somit einen einzigartigen Einblick in die radikalen Veränderungen und Potenziale der Künste angesichts multipler globaler Herausforderungen.

Der vorliegende Band bildet den vorläufigen Abschluss eines zehnjährigen Forschungsvorhabens zur Aufführungspraxis elektroakustischer Musik, das zwischen 2012 und 2023 am Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST) der Zürcher Hochschule der Künste realisiert wurde. Er ergänzt eine Vielzahl weiterer Veröffentlichungsformate – darunter wissenschaftliche Aufsätze, werkbezogene praxisorientierte Artikel, Aufführungen und Tonträger.

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